Diskussionsrunde zu sexueller Gewalt anlässlich des Weltfrauentags
Diskussionsrunde v.l.n.r.: Dr.in Andrea Laher, Martin Auer, Ingrid Riezler-Kainzner, Teresa Lugstein und Dr.in Renate Hojas (Foto: SPÖ Frauen Salzburg).
Landtagsabgeordnete und SPÖ-Landesfrauenvorsitzende LAbg. Ingrid Riezler-Kainzner | Über Gewalt darf nicht geschwiegen werden. Wir informieren Frauen über ihre Rechte und machen sie auf die Hilfseinrichtungen aufmerksam.
Zum Weltfrauentag 2016 veranstalteten die SPÖ Frauen gemeinsam mit dem Verband sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) und den JUSOS Salzburg eine Diskussionsrunde zum Thema „Nein heißt nein.“ im Unipark Nonntal.
Sexuelle Gewalt ist kein importiertes Problem
„Ziel der Diskussion war, das Problem mit ExpertInnen sachlich zu analysieren und Lösungsansätze zu diskutieren. Die Debatte um sexuelle Gewalt wurde in den letzten Monaten aufgrund der Übergriffe in Köln leider sehr aufgeheizt. Dabei waren rassistische Äußerungen ein nicht unbeachtlicher Brandbeschleuniger“, so Martina Winkler, ÖH-Sprecherin des VSStÖ Salzburg.
Laut einer Prävalenzstudie aus dem Jahr 2011, war bereits jede dritte Frau von sexueller Gewalt betroffen. „Das ist absolut inakzeptabel und zeigt sehr deutlich, dass sexuelle Gewalt bereits vor Beginn der Flüchtlingskrise ein Problem in der österreichischen Gesellschaft darstellte.“, führt Ingrid Riezler-Kainzner weiter aus. „Pauschalverurteilungen sind daher fehl am Platz, ebenso wie das Schönreden von Problemen im Zuge der Zuwanderung.“
Die PodiumsteilnehmerInnen diskutierten gemeinsam mit den BesucherInnen Ursachen und Methoden, um Betroffenen zu helfen.
Am Podium diskutierten:
- Teresa Lugstein, make it – Büro für Mädchenförderung des Landes Salzburg,
- Renate Hojas vom Gewaltschutzzentrum,
- Martin Auer vom Verein Männerwelten und
- Andrea Laher vom Frauennotruf Salzburg sowie
- Ingrid Riezler, SPÖ-Landesfrauenvorsitzende als Moderatorin.
Mehr Schutz vor Übergriffen durch die Strafrechtsnovelle
Auf Betreiben von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek wurden bei der im Sommer 2015 beschlossenen Strafrechtsnovelle wichtige frauenpolitische Neuerungen vorgesehen:
- Jede intensive und entwürdigende sexuelle Belästigung wird strafbar.
- Ein „Nein“ wird in Zukunft genügen.
- Gewalt in der Familie wird ein Erschwernisgrund im Strafausmaß.
- Die Opferrechte im Verfahren werden gestärkt.
- Wenn eine Frau verschleppt und im Ausland zwangsverheiratet wird, ist dies in Österreich ein Straftatbestand.
- Es gibt den neuen Passus des „Cybermobbings“.
- Die Strafen bei Körperverletzung werden erhöht.
„Wir begrüßen diese Strafrechtsnovelle sehr und hoffen, dass Täter auch konsequent zur Rechenschaft gezogen werden, unabhängig von ihrer Herkunft“, schließt Rebekka Mayrhofer, stellvertretende Vorsitzende der JUSOS Salzburg-Stadt.